Am 16. Oktober 2024 stand bei uns wieder Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt. Dieses Mal ging es um die Möglichkeiten, die sich durch ihren Einsatz im Bereich der Gefährdungsbeurteilung ergeben.
Zur Bearbeitung des Themas KI und Gefährdungsbeurteilung kamen 12 Verantwortliche aus unterschiedlichen Funktionsbereichen in unserem Hafenraum zusammen, um einen intensiven Blick auf innovative Ansätze zu werfen.
Martin Westhoven und Arn Baudzus von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin haben diesen Workshop für uns vorbereitet und geleitet.
Nach einer Vorstellungsrunde aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es zwei theoretische Impulsvorträge von unseren Referenten, die sich auf aktuelle Forschungsprojekte bezogen. Zuerst thematisierte Martin Westhoven, wie Natural Language Processing (NLP) genutzt werden kann, um die Gefährdungsbeurteilung zu verbessern. Hier liegt wesentliches Potenzial für eine KI-Anwendung, wenn in erster Linie Textdaten vorhanden sind und Sprache verarbeitet werden soll, um bei der Gefährdungsbeurteilung zu unterstützen.
Der zweite Impuls von Arn Baudzus behandelte, wie Informationen aus Umweltparametern (Lärm, Gaskonzentrationen in der Luft, Temperatur etc.) zur Gefährdungsbeurteilung unterstützend herangezogen werden können. Daten zu Temperatur, Luftdruck, Feinstaubbelastung, Gasvorkommen etc. können über ein Sensornetzwerk erhoben werden. Anomalien in den ermittelten Umweltparametern geben dann Hinweise auf eine zu verbessernde Gefährdungsbeurteilung.
Im zweiten Teil des Workshops ging es um konkrete Anwendungsbeispiele: Bei welchen typischen Abläufen im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung könnte KI unterstützen? Oder aber: Was passiert eher selten, hat dafür aber umso größere Auswirkungen?
In Kleingruppen spielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Fälle als Szenarien durch, um herauszufinden, wo ein KI-Einsatz sinnvoll sein könnte. Dabei war es besonders wichtig, alle Stakeholder wie Vorgesetzte, das jeweilige Team, IT-Administration, Sicherheitsfachkräfte etc. in dem gewählten Fallbeispiel zu berücksichtigen und die einzelnen Prozessschritte en Detail zu beleuchten.
Abschließend stellten die Kleingruppen ihre Fallbeispiele vor. Die Szenarien wurden im Plenum diskutiert, um herauszufinden, wie ein KI-System bei der einzelnen Gefährdungsbeurteilung helfen könnte.
Daraus sollen Anforderungen abgeleitet werden, damit die Entwicklung und Tests geeigneter prototypischer KI-Systeme perspektivisch angegangen werden können.
NIRO bedankt sich herzlich bei Martin Westhoven und Arn Baudzus von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin für diesen interessanten und lehrreichen Workshop, der neue Blicke auf das Potenzial von KI-Anwendungen im Bereich der Gefährdungsbeurteilung ermöglichte. Wir bleiben dran am Thema – und sind gespannt, was die Forschung unterstützend herausfinden wird.
Sehr kompetent und verständlich brachten Martin Westhoven und Arn Baudzus (v.l.n.r.) der Gruppe die innovativen Ansätze zu KI im Bereich Gefährdungsbeurteilung näher. Bild: NIRO e. V.