Vor den Sommerferien machten wir mit unserer KI Reise bei einem weiteren Mitgliedsunternehmen Station: Am 8. Juli 2025 waren wir zu Gast bei OBO Bettermann in Menden und widmeten uns der Frage, wie sich KI organisatorisch im Unternehmen verankern lässt.
Rund 20 Verantwortliche für KI-Themen aus unseren Mitgliedsunternehmen und Gäste folgten der Einladung von Tobias Wierike, IT-Leiter bei OBO.
Nach einer kurzen Begrüßung von Ingrid Lange stellten Tobias Wierike, Jannek Höbener und Julian Pries aus dem IT-Team ihr Unternehmen vor und gaben uns einen Einblick, wie das IT-Team bei OBO das Thema KI-Einsatz im Unternehmen strategisch und organisatorisch umsetzt.
Grundsätzlich werden alle KI-Anfragen und Wünsche zur Nutzung von KI-Tools, auch international, am Standort in Menden gesammelt und die Umsetzung geprüft.
Dafür gibt es einen zentralen KI-Hub, wobei in den einzelnen Vertriebsgesellschaften in anderen Ländern natürlich die jeweiligen Landesrechte berücksichtigt werden müssen. Das IT-Team trägt bei OBO dafür die Verantwortung und stellt eine wichtige Schnittstelle dar. Die ersten Schritte werden immer im Headquarter in Menden entschieden.
Die Grundlage für den Umgang mit KI-Anwendungen sowie den generellen Umgang mit digitaler Technologie im Arbeitsalltag ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei OBO eindeutig geregelt.
Im Unternehmen spielen Compliance und Nutzungsrichtlinien eine wichtige Rolle. Eine Nutzungsrichtlinie zu Cloud-Themen, eine zusätzliche Betriebsvereinbarung für deutsche Gesellschaften sowie spezifische Nutzungsrichtlinien geben Orientierung. Nach einem Ampelsystem wird eingeteilt, welche Informationen in welcher Form gespeichert und weitergegeben werden dürfen.
Voraussetzung für Transparenz und Verständnis dieser Vorgehensweise ist die umfassende Kommunikation zu digitalen und KI-Themen, um die gesamte Belegschaft zu informieren und zu sensibilisieren. Hier setzt das IT-Team von OBO unterschiedliche konkrete Maßnahmen um. Führungskräfte werden regelmäßig zu KI-Themen informiert. Es gibt Schulungen für alle Beschäftigten, unter anderem zu Sicherheit und Datenschutz, die regelmäßig stattfinden. Neue Kolleginnen und Kollegen werden intensiv informiert, welche Vereinbarungen zur Nutzung existieren und welchen Sinn diese machen. Gerade in Deutschland ist die Regulatorik dazu sehr anspruchsvoll und mit dem neuen EU AI Act entstehen neue Vorgaben.
Die Informations- und Schulungsmaßnahmen tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, um auch die Risiken des zunehmenden Technologie-Einsatzes zu verdeutlichen.
OBO hat die ersten KI-Projekte bereits geplant oder in der Umsetzung. Dabei unterstützen in der Umsetzung teilweise externe Partner.
Die ersten Use-Cases sollen im täglichen Büroalltag vielen Beschäftigten eine Unterstützung bieten, z. B. in Form eines internen Chatbots, auf der anderen Seite aber auch strategische Fragestellungen unterstützen, wie z. B., um Anomalien in den Systemen und Daten zu erkennen oder Vorhersagen zu treffen.
Nach diesem intensiven Einblick ging es in Kleingruppen, um rotierend vier Schwerpunktthemen zu diskutieren.
An einem Tisch standen Governance und Verantwortung im Mittelpunkt: Wie kann in einem Unternehmen eine sinnvolle Steuerung und Verantwortung für KI-Themen aussehen?
Das zweite Thema fokussierte den Bereich Daten und Infrastruktur und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um KI sinnvoll nutzen zu können.
Am dritten Tisch wurden mögliche Use-Cases und deren Mehrwert diskutiert. Welche Anwendungsfälle gibt es und wie werden sie priorisiert?
Das letzte Thema begleitet alle Unternehmen, wenn es um Akzeptanz und Kultur geht. Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit die Belegschaft KI im Arbeitsalltag akzeptiert, sinnvoll nutzt und bestenfalls weiterentwickelt?
Zur Schlussrunde im Plenum brachten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein, was sie von diesem Workshop mitnehmen. Insgesamt gab es große Anerkennung für den Weg, den das IT-Team von OBO zum Thema KI deutlich eingeschlagen hat und für alle Beschäftigten gut ausgeschildert verfolgt.
Wir konnten die sehr spannende Perspektive von IT-Verantwortlichen kennenlernen, die sehr kritisch und unternehmensübergreifend einen durchdachten Plan aufgestellt haben, um unabhängig, sinnvoll und fokussiert erste KI-Projekte umzusetzen.
Für viele Unternehmen ist die Frage nach Regeln und Betriebsvereinbarungen im Bereich KI-Nutzung sehr aktuell und dazu war für einige aus der Gruppe der Austausch sehr wertvoll.
Beim anschließenden Imbiss konnten einzelne Fragestellungen weiter vertieft werden.
Wir danken herzlich dem IT-Team von OBO für die Einladung und den interessanten Workshop-Vormittag.
Viele neue Ideen und Anregungen nehmen wir mit in die Sommerferien und freuen uns schon, wenn unsere KI Reise weiter geht. Geplant ist der nächste Stopp bei der ABP Induction Systems GmbH.
Die Einladung finden Sie demnächst in unserer NIRO-App.