Treffen der AG Nachhaltigkeit mit Impuls zu entwaldungsfreien Lieferketten

Das letzte Treffen in Präsenz zum Thema Nachhaltigkeit in diesem Jahr fand am 30. Oktober 2025 bei uns im Hafenraum statt. Im Fokus standen aktuelle Fragestellungen in unseren Mitgliedsunternehmen und Informationen zur EU-Entwaldungsverordnung (EU Deforestation Regulation, kurz EUDR).

Es mag den Anschein haben, als ruhe das Thema Nachhaltigkeit, aber in vielen unserer Mitgliedsunternehmen ist dies nicht der Fall.
Das wurde gleich zu Beginn unserer längeren Vorstellungsrunde deutlich: Auch wenn die aktuelle Regulatorik bezüglich Nachhaltigkeitsberichterstattung für viele eine Verzögerung des Eintretens der Berichtspflicht bedeutet und die Prioritäten sich verschoben haben, hat sich einiges getan.
Zahlreiche kleinere Maßnahmen werden weiter verfolgt, EcoVadis-Rankings werden nach wie vor durchgeführt, digitale Produktpässe und Product Carbon Footprints (PCFs) wurden in einigen Unternehmen eingeführt, zertifizierte Energiemanagement-Systeme nehmen zu. Einige Mitgliedsunternehmen haben eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse erstellt, die als tragende Säule einer Nachhaltigkeitsstrategie unerlässlich ist. Die Rolle der Wirtschaftsprüfer wurde ambivalent gesehen, denn als Prüfer von Berichten oder Zertifizierungen sollen sie noch einmal prüfen, was bereits validiert ist – begleitet von zusätzlichen Kosten.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten, welche Schwerpunkte in ihrem Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit anstehen und welche Herausforderungen es gibt. Bei einigen sind mittlerweile klare Verantwortlichkeiten definiert, es gibt teilweise interdisziplinäre Nachhaltigkeitsteams und auch eigene Abteilungen. Generell hat die Sensibilisierung der Geschäftsführung und deren Unterstützung zugenommen.

Im zweiten Teil unseres Treffens gab uns Dr. Marcus Dill, Geschäftsführer der Ingdilligenz GmbH aus Würzburg, einen sehr informativen Impuls zur Europäischen Entwaldungsverordnung. Die EU-Verordnung betrifft Regelungen zu entwaldungsfreien Lieferketten. Sie tritt am 30. Dezember 2025 in Kraft – für Klein- und Kleinstunternehmen am 30. Juni 2026. Inhaltlich geht es darum, dass jeder Teil der Lieferkette die ihn betreffenden Entwaldungsrisiken prüfen und auskunftsfähig sein muss. Dies bedeutet, dass Import, Handel und Export von Produkten mit den Rohstoffen Holz, Ölpalme, Kakao, Kaffee sowie Rind, Kautschuk und Soja sowie bestimmte daraus hergestellte Erzeugnisse nur mit einer Sorgfaltserklärung (Due-Diligence-Erklärung) erfolgen dürfen.
Bei Verstößen drohen Strafzahlungen und Verkaufsverbote. Weitere Informationen zur EUDR finden Sie in der Präsentation zum Impuls in unserer NIRO-App.

Das Thema Nachhaltigkeit bleibt NIRO erhalten, denn als Weg und nicht als fixes Ziel werden Unternehmen sich auch weiterhin mit nachhaltigem Wirtschaften beschäftigen (müssen).
Die Gruppe wünschte sich, dass auch die Austauschformate im Netzwerk zukünftig angeboten werden. Etwa zwei Mal im Jahr soll es weitere Treffen in Präsenz geben, ergänzt um Online-Formate, sobald aktuelle Themen oder neue Schwerpunkte auftauchen.

Herzlichen Dank an dieser Stelle an unseren Besuch von Ingdilligenz. Die EUDR beschäftigt aktuell viele Unternehmen und der informative Kurzvortrag von Dr. Marcus Dill brachte Klarheit zu den Anforderungen der Verordnung und was beachtet werden muss, um die Vorgaben zu entwaldungsfreien Lieferketten zu erfüllen.

Interdisziplinär wir immer: Verantwortliche für den Bereich Nachhaltigkeit trafen sich bei uns im Hafenraum. Foto: NIRO e. V.