Was Sie schon immer über faserbasierte Verpackungen wissen wollten: Am 22. Mai 2025 fand zu diesem Thema bei uns im Hafenraum ein Workshop statt.
Ein vermeintlich trockenes Thema wie die neue EU-Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung – englisch auch PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation), entpuppte sich dank unseres kundigen Experten und lebendiger Fragen aus der Gruppe sowie anschließender Erörterung an mitgebrachten Objekten als interessanter Wissens-Rundumschlag.
Am 22. Mai 2025 trafen sich Verantwortliche unterschiedlicher Bereiche aus unseren Mitgliedsunternehmen, um sich als Konstrukteurin, Produktentwickler, Einkaufsverantwortliche, Material Compliance Manager oder Supply Chain Manager intensiver der Rezyklierbarkeit von faserbasierten Verpackungen zu widmen – ein Thema, das alle eint.
Der Workshop wurde von Dr. Arne Krolle von der PROPAKMA GmbH geleitet. Als Experte im Bereich Papierherstellung und Altpapierkreislauf erstellt er auch Gutachten im Bereich der Wertschöpfungskette Papier und Verpackung. Sehr lebendig und anschaulich durften wir im ersten Teil des Workshops mehr über die einzelnen Prozessschritte der Papierherstellung erfahren. Deutschland ist der größte Papierhersteller in Europa. Es gibt mehr als 1300 Sorten. In jedem Haushalt finden sich mindestens 60 verschiedene Sorten.
Papier als Grundstoff wird auf viele Arten weiterverarbeitet. Für das spätere Recycling ist zum Beispiel auch wichtig, welche Farben und Tinten aufgedruckt sind, ob Verbundstoffe in der Verpackung enthalten sind und vieles mehr.
Dr. Krolle gab einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen der neuen EU-Verordnung und informierte über viele interessante Details zu ausstehenden Entscheidungen und der weiteren Ausgestaltung einzelner Aspekte der PPWR.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Verpackungen aus ihren Unternehmen mitgebracht. Um diese Kartons und Verpackungen ging es im letzten Teil unseres Workshops. Dr. Krolle begutachtete sie einzeln und gab dazu Empfehlungen für die weitere Verwendung oder Klärung, inwiefern sie geeignet, verbesserungsfähig und wiederverwertbar sind.
Die wichtigste Erkenntnis des Nachmittags: Alle Unternehmen sollten sich frühzeitig damit beschäftigen, wie ihre Verpackungen aussehen, denn ab 2030 sind nur noch Verpackungen zugelassen, die rezyklierbar sind.
Dieses Thema wird mitunter unterschätzt, denn rechtlich gilt die PPWR bereits ab 2028 und in der die Zeit des Übergangs wird es für alle Unternehmen beachtlichen Klärungsbedarf geben.
Hier steht an erster Stelle, dass Unternehmen feststellen müssen, ob sie als Inverkehrbringer der Produkte gelten und damit die Vorgaben der EU-Verordnung erfüllen müssen. Dies kann bedeuten, dass sie für die korrekte Kennzeichnung und Zusammensetzung der Verpackung zuständig sind.
Viele Fragen konnten beantwortet werden und die lebendige Diskussion brachte immer wieder neue Aspekte ein, die teilweise rechtlich noch gar nicht geklärt sind.
An dieser Stelle herzlichen Dank an Dr. Arnold Krolle, dass er sein Erfahrungswissen mit uns geteilt hat und wir diesen abwechslungs- wie lehrreichen Workshop mit ihm erleben durften.
Das Thema wird auch weiterhin bei uns im Netzwerk aktuell bleiben.
Für einen ersten Überblick finden sich alle Informationen zum Workshop in unserer NIRO-App.