Unser Mitglied IPS – Institut für Produktionssysteme an der Technischen Universität Dortmund lud in einem Workshop am 29. Oktober 2024 zum Selbsttest ein: Wie sehen Exoskelette aus, wie fühlen sie sich an und wie unterstützen sie?
Das Institut für Produktionssysteme (IPS) forscht schon seit einiger Zeit zum Thema Exoskelette und wie diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion und auch Logistik unterstützen können. Felix Terschluse vom IPS führte uns nach einer kurzen Vorstellungsrunde durch den lehrreichen Vormittag.
Eine grundlegende Definition beschreibt Exoskelette als Assistenzsysteme, die am Körper getragen werden und mechanisch auf ihn einwirken. Im beruflichen Kontext sollen sie die Funktionen des Skelett- und Bewegungssystems bei körperlichen Arbeiten unterstützen.
Im ersten Schritt ging es darum, einige Beispiele für Exoskelette im Bereich Sport, industrielle Zwecke, medizinische und militärische Anwendungen kennenzulernen.
Exoskelette können Muskel-Skelett Erkrankungen (MSE) verringern und Überbeanspruchungen senken. Rund 60 Prozent der arbeitsbedingten Erkrankungen umfassen eben diese. Ihre Ursache liegt in den meisten Fällen in Hand- oder Armbewegungen, die sich wiederholen, im Heben und Tragen von schweren Lasten, in bestimmten Körperzwangshaltungen oder im Aushalten von Vibrationen von Werkzeugen.
Im Verlauf des Workshops konnten die Teilnehmer vier unterschiedliche Exoskelette testen und selbst ausprobieren. Dabei wurde deutlich, dass ihre Funktionen sich in erster Linie auf die Unterstützung des Rückens und der Schulter konzentrieren. Weiche und rigide Formen sind möglich, wobei die festeren sehr starr am Körper liegen und die Bewegungsfreiheit einschränken können.
Daher ist genau zu prüfen, für welche Tätigkeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Unterstützung nutzen können. Davon hängt wesentlich die Akzeptanz ab.
Das IPS forscht weiter, wie Exoskelette eingesetzt werden können. Perspektivisch könnte ein praxisorientierter Experten-Leitfaden zur Erkennung von geeigneten Arbeitsplätzen und Auswahl von Exoskeletten erarbeitet werden, der auf den Erfahrungen vergangener Feldstudien aufbaut.
Bei Interesse am Thema Exoskelette hilft das IPS gerne weiter.
NIRO bedankt sich bei Felix Terschluse für den lehrreichen Vormittag und freut sich immer, wenn das Institut für Produktionssysteme aktuelle Entwicklungen aus Wissenschaft und Forschung so nah (dieses Mal direkt am Körper) an uns heranbringt.